Makuladegeneration
Die Makula lutea – auch gelber Fleck – ist die Stelle, die unsere Fähigkeit für die Erkennung kleinster Details (z. B. beim Lesen) und des Farbenerkennens beim fixierenden Sehen ermöglicht. Die alterskorrelierte Makuladegeneration AMD ist die häufigste Störung dieser kleinsten Stelle des zentralen Sehens, die heute aufgrund der gestiegenen Lebenserwartung und der genaueren diagnostischen Möglichkeiten deutlich häufiger als früher diagnostiziert wird.
Beeinträchtigung des Sehens
Je nach Stadium und Form der AMD geht in zunehmendem Maße die Fähigkeit zum Lesen bis hin zum Erkennen von Gesichtern verloren.
Risikofaktoren
- Alter
- Rasse
- Positive Familienanamnese
- Rauchen
- Sonnenexposition
- Mangelernährung mit für das Auge wichtigen Vitaminen
Formen und Stadien
Formen der altersbedingten Makuladegeneration (AMD)
Man unterscheidet im Wesentlichen zwei Formen der AMD die trockene (häufigere Verlaufsform) und die exsudative (feuchte, seltenere aber schwerwiegendere Verlaufsform). Bei Erkrankung des ersten Auges ist das Risiko für das Partnerauge deutlich höher.
Die trockene AMD
Mit weit über 3/4 der Fälle die häufigste Verlaufs form die sich allmählich über viele Jahre entwickelt über geringfügige Veränderungen mit Ablagerung von Alterspigment (Drusen) im Makulabereich und langsamen Verschlechterungen des zentralen Sehens.
Exsudative (feuchte) AMD
Die seltenere und fulminantere Verlaufsform zeichnet sich durch Flüssigkeitseinlagerung und Blutungen in der Makula bedingt durch krankhafte durchlässige neugebildete Blutgefäße aus.
Neubildung der Blutgefäße
Die Neubildung der Blutgefäße wird durch das in Ungleichgewicht geratene Ausschütten des körpereigenen Botenstoffes VEGF verursacht.
Messung der Zentralen Netzhautdurchblutung mit der Fluoreszenzangiographie
Früherkennung
Da die Krankheit schmerzlos ist und schleichend beginnt ist die Erkrankung zunächst im Frühstadium bereits bestehender Veränderungen oft unbemerkt. Symptome stellen sich unter anderem wie folgt dar:
- Unscharfes Sehen und geringeres Kontrastsehen im fixierten Bereich
- Bei Fortschreiten verschwindet der fixierte Bereich dann in einem grauen Fleck
- Reduzierte Farbwahrnehmung
- Verzerrtsehen gerader Linien bei exsudativer AMD (Bild rechts)
Da bereits bestehende Veränderungen zu bleibend reduziertem Sehen führen, ist der frühest mögliche Zeitpunkt für die betroffene Person wesentlich. Dadurch können heutezutage in vielen Fällen das schnelle Fortschreiten der Erkrankung verhindert werden.
Der schnelle Selbsttest: Halten Sie ein Auge mit der Hand oder mit einem Blatt Papier zu und registrieren Sie, was Sie mit dem einem Auge sehen. Dann decken Sie das andere Auge ab und vergleichen. Sehen Sie mit beiden Augen alles gleich, jedes Detail oder vermissen Sie etwas? Und sei es nur eine Kleinigkeit, wenden Sie sich an Ihren Augenarzt – außerhalb Ihres geplanten Besuchs. Einmal zuviel ist besser als einmal zu wenig.
Um die Erkrankung zu erkennen kommen bei der augenärztlichen Untersuchung je nach Erscheinungsbild und Schweregrad folgende Untersuchungsmethoden zum Einsatz:
- Untersuchung der Makula mit dem Augenspiegel
- Untersuchung der Zentralen Netzhautempfindlichkeit mit dem Amslergitter
- Messung der Zentralen Netzhautdurchblutung mit der Fluoreszenzangiographie
- Messung der Netzhautdicke sowie der Binnenstuktur mit dem OCT (optische Kohärenztomograpie)
Amslergitter
Bildwahrnehmung normal
Amslergitter
Bildwahrnehmung bei feuchter AMD
Messung der Zentralen Netzhautdurchblutung mit der Fluoreszenzangiographie
Messung der Netzhautdicke sowie der Binnenstuktur mit dem OCT (optische Kohärenztomograpie)
Behandlung
Trockene AMD
Bei trockener AMD gilt als erwiesen, dass der täglichen Zufuhr von für das Auge wichtigen Zusatzstoffen wie Lutein, Zeaxantin (Stoffe aus Pflanzlicher Herkunft, Eigelb usw.) einen wesentlichen Beitrag für die Verlangsamung des Erkrankungsverlaufs spielt. Entsprechend der ARED-Studie nach Maßgabe des behandelnden Augenarztes sollte die Dosierung erfolgen.
Exsudative AMD
Bei exsudativer AMD kommen heute moderne hochwirksame Medikamente (Antikörper und Antikörperfragmente sogenannte VEGF Hemmer) zum Einsatz, die ggf durch direkte Eingabe in den Glaskörper des betroffenen Auges mit hauchdünner Kanüle eingebracht werden. Hierdurch wird die Erkrankung häufig bezüglich Sehschärfenentwicklung und Fortentwicklung entscheidend beeinflusst. Ziel ist es die Bildung der durchlässigen und blutenden Gefäße zu hemmen, bereits bestehende rückzubilden und abzudichten.
Wichtig ist es die Wirksamkeit der Therapie durch regelmäßige augenärztliche Untersuchungen zu kontrollieren.
Andere Behandlungsmöglichkeiten wie weiche Laserbehandlung bei photodynamischer Therapie sind in den neuesten Studien zu Gunsten der intravitrealen Eingabe bis auf wenige Fallkonstellationen weitgehend verlassen worden.